Saviano in Tränen nach der Verurteilung des Chefs: „Sie haben mir mein Leben gestohlen.“

Ein befreiender Schrei und tiefe Emotionen im Gerichtssaal für Roberto Saviano, nachdem die Verurteilung von Casalesi-Chef Francesco Bidognetti und seinem Anwalt Michele Santonastaso bestätigt wurde. Nach sechzehn Jahren Prozess sagte der neapolitanische Schriftsteller unter Tränen: „Sie haben mir mein Leben gestohlen.“ Das Berufungsgericht in Rom bestätigte die eineinhalbjährige Haftstrafe für den Clanchef und ein Jahr und zwei Monate für seinen Anwalt. Die Anklage lautete auf schwere Bedrohung mit mafiösen Methoden gegen Saviano und die Journalistin Rosaria Capacchione.
Das Urteil stellt einen Meilenstein im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und für die Pressefreiheit dar: „Sechzehn Jahre Prozess sind für niemanden ein Sieg, aber wir haben Beweise dafür, dass Informationen der Mafia wirklich Angst machen“, erklärte Saviano. Der Autor von „Gomorrha“, der seit Jahren unter Polizeischutz steht, umarmte unter Tränen seinen Anwalt Antonio Nobile und rief dabei Applaus aus dem Gerichtssaal hervor. Er erinnerte daran, wie die Camorra diejenigen ins Visier genommen hatte, die über kriminelle Macht berichteten, und Journalisten als die wahren Feinde identifizierte, die es zu bekämpfen galt.
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